Luftkrieg: "Der Untergang Dresdens"
David Irving: Leserbrief an die Londoner Times
[Die Zitate aus deutschen Dokumenten wurden aus David Irvings Leserbrief rückübersetzt.]
The Times, London, 7. Juli 1966
Leserbrief
Die Luftangriffe auf Dresden von Mr. David Irving
Sehr geehrte Damen und Herren -
Ihre Zeitung genießt einen beneidenswerten Ruf, was Genauigkeit angeht, und Ihre Bereitschaft, auch die kleinsten Fehler von einem Tag auf den nächsten zu korrigieren, weckt gewiss die Begeisterung Ihrer Leser; wie aber soll ein Historiker einen Fehler korrigieren, wenn er feststellt, dass er sich geirrt hat? Ich bitte Sie um Berücksichtigung auf Ihren Seiten.
Die Bombenangriffe von 1945 auf Dresden wurden in den letzten Jahren von manch einem als Beweis dafür angeführt, dass konventionelle Bombardements zerstörerischer sein können als Atombombenangriffe, und andere haben versucht, daraus falsche Lehren zu ziehen. Der Anteil meiner eigenen Schuld daran ist nicht gering: In meinem 1963 erschienenen Buch The Destruction of Dresden habe ich festgehalten, dass die Zahl der Todesopfer in dieser Stadt zwischen 35.000 und mehr als 200.000 liegt.
Die höheren Zahlen habe ich nicht als absurd empfunden, als ich die Begleitumstände gewürdigt habe. Drei Jahre lang habe ich versucht, die deutschen Dokumente in Zusammenhang mit den Schäden ans Licht zu bringen, doch die ostdeutschen Behörden konnten mich nicht unterstützen. Vor zwei Jahren konnte ich aus einer privaten ostdeutschen Quelle ein Dokument bekommen, das anscheinend ein Auszug aus dem Bericht des Polizeipräsidenten war. Dort wurde eine endgültige Opferzahl von "einer Viertelmillion" genannt. Die übrigen dort enthaltenen Statistiken waren akkurat, doch inzwischen ist klar, dass diese Statistik der Todesopfer eine wahrscheinlich 1945 entstandene Fälschung war.
Die ostdeutschen Behörden (die sich ursprünglich weigerten, mir die Dokumente zu überlassen) haben mir eine Kopie des 11-seitigen "Schlussberichts" gegeben, der etwa einen Monat nach den Luftangriffen auf Dresden vom Bezirkspolizeichef verfasst wurde. An der Echtheit dieses Dokuments besteht kein Zweifel. Kurz gesagt zeigt der Bericht, dass die Zahl der Todesopfer in Dresden sich weitgehend in der gleichen Größenordnung bewegt wie bei den schwersten Luftangriffen auf Hamburg im Jahre 1943. Man sollte noch anmerken, dass der Verfasser des Dokuments, der Höhere SS- und Polizeiführer Elbe, in Dresden für die Zivilverteidigung zuständig war.
Seine Zahlen waren viel niedriger als jene, die ich zitiert habe. Der entscheidende Abschnitt lautet: "Personenschäden: am 10. März 1945 waren 18.375 Tote, 2.212 schwer Verletzte und 13.918 leicht Verletzte und 350.000 Obdachlose und dauerhaft umquartierte Personen registriert." Die Gesamtzahl der Todesopfer, "vor allem Frauen und Kinder", sollte 25.000 erreichen; weniger als einhundert Tote waren Soldaten. Von den bis dahin geborgenen Toten waren 6.865 auf einem Platz in der Stadt eingeäschert worden. Insgesamt 35.000 Personen waren als "vermisst" registriert.
Die Echtheit des Berichts steht völlig außer Zweifel, da ich nur wenige Tage nach dem ersten aus einer westlichen Quelle einen zweiten deutschen Lagebericht erhalten habe. Er wiederholt exakt die im oben erwähnten Bericht genannten Zahlen, auf denen er offensichtlich beruhte.
Der zweite Bericht, eine Zusammenstellung der Berliner Polizei über die "Luftangriffe auf das Reichsgebiet" vom 22. März 1945 wurde durch Zufall, nachdem er falsch eingeordnet worden war, zwischen den 25.000 Akten des Reichsfinanzministeriums gefunden, die derzeit im westdeutschen Bundesarchiv erschlossen werden. Er wurde mir von Dr. Boberach, einem Archivar, übermittelt.
Ich habe kein Interesse, falsche Legenden zu verbreiten und aufrecht zu erhalten, und deshalb ist es mir ein Anliegen, dass die Dinge diesbezüglich richtig gestellt werden.
Ich verbleibe mit vorzüglicher Hochachtung
David Irving,
25 Elgin Mansions, W.9.