Der KGH guckt in die Röhre

Eine Meldung vom Arbeitkreis Funk und Fernsehen (AFF)

Der Konservative Gesprächskreis Hannover hat am 12.6.2001 in der Diskussionsgruppe de.soc.politik.misc und gleichzeitig auf seiner Website eine Pressemeldung des Arbeitkreises Funk und Fernsehen veröffentlicht. Unter dem Titel "Bednarz gerügt und weg vom Fenster" hieß es dort unter anderem:

Der bisher als Moderator der ARD Magazinsendung "Monitor" bekanntgewordene und sehr umstrittene Klaus Bednarz - er hat eine Ausbildung bei der Komintern in Moskau erhalten - erhielt vom Rundfunkrat des WDR eine Rüge. Er wird in Zukunft nicht mehr als Moderator tätig sein.

KGH, Pressemeldung AFF, 12.6.2001[1]

Der KGH wurde unmittelbar danach auf einige Unstimmigkeiten und Unwahrheiten in dieser Meldung aufmerksam gemacht.

In die Röhre geguckt

So ist die Behauptung, Bednarz sei "bei der Komintern in Moskau" ausgebildet worden, offensichtlich unwahr: Bednarz wurde 1942 geboren, die Komintern wurde 1943 aufgelöst.

Auch die Behauptung, Bednarz sei vom Rundfunkrat des WDR gerügt worden, entspricht nicht der Wahrheit. Ein Teilnehmer der Diskussionsgruppe machte den KGH darauf aufmerksam, dass der Programmbeschwerde - die angeblich zur erwähnten Rüge geführt hätte - nicht stattgegeben worden sei (http://www.presseportal.de/story.htx?nr=254578, nicht mehr online).

Der Kontext, der oben hergestellt wird - eine Rüge sei formuliert worden und Bednarz werde "Monitor" nicht mehr moderieren - hat einen verleumderischen Charakter.

Bednarz ist nicht gerügt und anschließend versetzt worden; der WDR hat vielmehr in einer Pressemeldung ausdrücklich die Leistungen dieses Journalisten gelobt:

"Klaus Bednarz gehört zu den Top-Journalisten der deutschen Fernsehbranche. Unter seiner Leitung gilt Monitor als Markenzeichen des investigativen Journalismus. Bednarz ist ein Allrounder. Er beherrscht die aktuelle Berichterstattung ebenso wie die dokumentarische Arbeit. Seine Fähigkeiten wollen wir nutzen, um ihn so häufig wie möglich als Sonderkorrespondent einzusetzen," so der WDR-Intendant.

Neue Aufgaben für Klaus Bednarz:
Chefreporter und Sonderkorrespondent
WDR-Pressemeldung, 22.5.2001 (nicht mehr online)
Bezugnahme hierauf in einem Beitrag im Handelsblatt.

Am 14.6.2001 hat der angeblich gerügte und von der Moderation entbundene Klaus Bednarz die Sendung "Monitor" moderiert. Auch auf diesen Sachverhalt wurde der KGH aufmerksam gemacht.

Der KGH hat getan, was er immer tut, wenn die Diskussion beginnt, die er angeblich führen will: Er hat geschwiegen.

Doch damit nicht genug: Am 17.6.2001 hat der Konservative Gesprächskreis Hannover sogar noch eine weitere Meldung vom Arbeitskreis Funk und Fernsehen veröffentlicht, obwohl dem KGH inzwischen bekannt war, wie wenig glaubwürdig die Meldungen dieser Organisation sind.

Der KGH hat auf seiner Eingangsseite notiert, was er als seine Aufgabe ansieht: "Politische Bildung und Information".

Auch am 22.6.2001, also zehn Tage nachdem der KGH von den Mängeln des Textes erfahren hatte, stand die Falschmeldung über Bednarz noch immer auf der Eingangsseite des KGH.

Mit "Verleumdung und Desinformation" wäre das, was der KGH treibt, womöglich besser beschrieben.

Nachtrag:

Am 25.6.2001 hat der KGH die Meldung noch einmal in zwei Usenet-Gruppen gepostet. Eine Stellungnahme zu den inhaltlichen Mängeln des Textes ist unterblieben.

Quelle:

  1. Bednarz gerügt und weg vom Fenster
    Pressemitteilung des "Arbeitskreis Funk und Fernsehen"
    From: pc-ag@ konservativ.de (PC-AG)
    Newsgroups: de.soc.politik.misc
    Date: Tue, 12 Jun 2001
    Message-ID: <3b2633fb.6081173@ news.btx.dtag.de>

Siehe auch:

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