Das ABC der Auschwitzleugner

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Der Warburg-Bericht

Warburg-Bericht
Eine von vielen Ausgaben des Warburg-Berichts

Mit dem "Warburg-Bericht" ist das fingierte Eingeständnis eines amerikanischen Bankiers gemeint, Geldzahlungen ausländischer Unterstützer an Hitler vermittelt zu haben. Der Text erschien 1933 in niederländischer Sprache, wurde aber kurz danach vom Verlag zurückgezogen. Als Autoren werden der fiktive "Sidney Warburg" oder James P. Warburg genannt, der jedoch in einer eidesstattlichen Erklärung jede Verbindung mit diesem Papier dementierte. Der gesamte Text und das Begleitmaterial stammten offenbar aus der Feder des Betrügers J. G. Schoup.

Der "Warburg-Bericht" wurde später von verschiedenen Autoren aufgegriffen und nachgedruckt. Namentlich René Sondereggers deutlich antisemitische Version "Spanischer Sommer" (unter Pseudonym als "Severin Reinhardt") spielt bis heute in der rechtsextremen Verschwörungsliteratur eine gewisse Rolle.

1983 veröffentlichte Ekkehard Franke-Gricksch das Buch "So wurde Hitler finanziert", das neben Schoups Text einen Aufsatz von Walter Nelz enthält, in dem mit fragwürdigen Argumenten die Echtheit des Dokuments belegt werden soll. Zu Beginn seines Textes stellt Nelz seine Motivation klar: Es gehe um die "Schuldfrage des deutschen Volkes". Der Versuch, ausländischen, wenn möglich sogar jüdischen Geldgebern die Finanzierung Hitlers anzulasten und damit ihnen mindestens teilweise die Schuld an den Verbrechen des "Dritten Reichs" zu zuzuschieben, findet auch bei Autoren wie Hennecke Kardel Anklang.

Verschiedene Versionen des "Warburg-Berichts" werden auch heute noch in unterschiedlichen Formen publiziert.

Alle Verschwörungstheorien, die besagen, Hitler sei - von wem auch immer - an die Macht "gekauft" worden, übersehen jedoch ein wichtiges Detail: Präsident Hindenburg und das Weimarer Parlament haben aktiv dabei mitgewirkt, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen und ihn mit diktatorischen Vollmachten auszustatten.

Das sogenannte "Ermächtigungsgesetz" konnte nur mit Zustimmung der bürgerlich-katholischen Zentrumspartei verabschiedet werden. Die Verschwörungstheoretiker müssten folglich nachweisen, dass Hindenburg und die Zentrumspartei ebenfalls bestochen wurden. Da ein solcher Nachweis nicht zu führen ist, wird dieser Sachverhalt einfach ignoriert.


Übersicht:

Zur Finanzierung der Nazis siehe auch:

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