Personen

Manfred Adler

Der katholische Ordenspriester Manfred Adler (1928-2005) war bis 1978 Religionslehrer und wurde dann von der Diözese Speyer wegen seiner Publikation Söhne der Finsternis suspendiert. Er veröffentlichte eine Reihe von antisemitischen Schriften, in denen das Klischee von der jüdisch-freimaurerischen Weltverschwörung bedient wird.

Adlers Texte erschienen zunächst im Miriam-Verlag, später im Verlag Anton Schmid. Dort wurden in der Reihe "pro fide catholica" auch Schriften von Johannes Rothkranz veröffentlicht.

Die Kraft im Hintergrund der Verschwörung ist stets die "Weltmacht Zionismus", wie Adler einen seiner Texte nannte. Bei der Konstruktion dieser Verschwörungstheorien greifen die christlichen Fundamentalisten auf klassische antisemitische Texte zurück, berufen sich mitunter aber auch auf die Bücher von Holocaustleugnern und Rechtsextremisten. Lutz Lemhöfer nennt in Merkt euch ihre Namen einige ältere Quellen, die um 1900 entstanden sind.

Im April 2005 erschien in der Publikation Einsicht der folgende Nachruf:

Am Montag, dem 7. März 2005, ist P. Manfred Adler im Alter von 76 nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Auch wenn er nicht in allen Punkten unsere theologische Position teilte, so hatte sich der Buchautor Adler einen Namen als Bekämpfer der Freimaurerei gemacht. Wegen einer Pressekampagne, die deswegen gegen ihn gestartet wurde, wurde er als Religionslehrer vom nachmaligen Münchner 'Bischof' Wetter aus dem Schuldienst entlassen, weil er mit seinem Buch Söhne der Finsternis dessen 'Versöhnungskurs' mit den Logen durchkreuzte. R.i.p. E. Heller

Einsicht erscheint bei "Freundeskreis der Una Voce e.V." in Egling, 2006 wird Dr. phil. Eberhard Heller als verantwortlicher Redakteur genannt. Offenbar hat die Redaktion von Einsicht keine Probleme damit, dass Manfred Adler in Söhne der Finsternis zahlreiche Rechtsextremisten und Holocaustleugner zitiert.

Auch bei kreuz.net gibt es offenbar keine Berührungsängste mit einem Priester, der argumentiert wie ein Holocaust-Leugner. Dort ist im Nachruf von einer "Pressekampagne" die Rede, der Adler zum Opfer gefallen sei, woraufhin er aus dem Schuldienst entlassen worden sei. Kritische Anmerkungen zu Adlers Nähe zu Rechtsextremisten sucht man vergeblich. [vgl. kreuz.net, Zum Tode von Pater Manfred Adler (nicht mehr online)]

Jan van Helsing hat sich in seinen "Geheimgesellschaften" u.a. auf Adler berufen.

Siehe auch:

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