Präventivkrieg

Eine Warnung an Stalin

Von Hitler-Apologeten wird häufig die Behauptung vorgebracht, Hitler sei einem Angriff Stalins nur wenige Tage oder höchstens einige Wochen zuvorgekommen. Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion sei somit ein Präventivkrieg gewesen, was in den Augen der Rechtsextremisten vermutlich bedeuten soll: Hitler sei eben doch kein so großer Schurke gewesen, er habe sich ja nur gegen einen bevorstehenden Angriff gewehrt.

Aus einem inzwischen freigegebenen Dokument geht allerdings hervor, dass Stalin von seinem Geheimdienst über den unmittelbar bevorstehenden deutschen Angriff unterrichtet wurde und die Warnungen in den Wind geschlagen hat.

Warnung des Geheimdienstes an Stalin
Warnung des Geheimdienstes an Stalin

Da Stalin die Warnungen für unbegründet und den Übermittler der Warnungen sogar für einen Desinformanten hielt, entfällt ein wichtiges Motiv, das Stalin hätte veranlassen können, seinerseits einen Angriff auf Deutschland zu befehlen.

Offensichtlich fühlte Stalin sich einerseits nicht durch Hitler bedroht und plante andererseits keinen eigenen Angriff, denn hätten zu diesem Zeitpunkt Angriffspläne gegen Deutschland existiert, dann wäre seine Reaktion ganz anders ausgefallen. Er hätte sich beispielsweise besorgt fragen müssen, ob Hitler seine (Stalins) Angriffsabsichten durchschaut hätte und einen Präventivschlag vorbereitete - und seine eigenen Angriffspläne beschleunigen müssen. Nichts dergleichen ist nachweisbar. Der deutsche Angriff begann - offenbar für Stalin völlig überraschend - am 22. Juni 1941.

Die Abbildung stammt aus der ARD-Sendung "Hitlers Krieg im Osten". Der handschriftliche Kommentar, den Stalin quer über die Meldung vom Juni 1941 geschrieben hat, wurde in deutscher Übersetzung vom Sprecher folgendermaßen zitiert:

"Genosse Merkulow soll sich die Quelle beim Kommando der deutschen Luftwaffe in den Arsch stecken. Das ist kein Informant, sondern ein Desinformant."

Quelle:

  1. ARD-Sendung Hitlers Krieg im Osten

Siehe auch:

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