Manfred Adler

Die Söhne der Finsternis

Manfred Adler Söhne der Finsternis
Buchcover
Söhne der Finsternis

Der 1978 suspendierte katholische Religionslehrer Manfred Adler sieht im Zionismus "mit seiner brutalen und rücksichtslosen Machtpolitik und dem damit verbundenen erbarmungslosen Terror" eine Gefahr, über die niemand wirklich im Bilde sei und über die auch nicht offen diskutiert werden dürfe, da "die Medien der Kommunikation in unserer Welt vorwiegend von Freimaurern und Zionisten beherrscht werden" (S. 8).

So kommt Adler gleich am Anfang seines Buchs auf den für ihn wesentlichsten Punkt zu sprechen: Es geht ihm darum, eine vermeintliche Verschwörung der Zionisten und ihrer Helfer aufzudecken. Anklänge an die "jüdisch-bolschewistische Weltverschwörung" aus der Propagandawerkstatt der Nazis sind, wie sich noch zeigen wird, kein Zufall.

Auf Seite 11 greift Adler tief ins Repertoire brauner Verschwörungsphantasien und beruft sich auf die "berüchtigten und umstrittenen Protokolle der Weisen von Zion", ein antisemitisches Pamphlet, das nicht etwa jüdische Pläne zur Erringung der Weltherrschaft, sondern vielmehr den Antisemitismus seiner Verfasser beschreibt.

Nachdem er die unwahre Behauptung kolportiert hat, die jüdische karitative Organisation B'nai Brith sei ein Freimaurer-Orden, beschäftigt er sich mit dem antisemitischen Standardargument, Juden hätten schon längst die Regierung der USA unterwandert. Unter die unvermeidliche Aufzählung angeblich einflussreicher Juden in Regierungskreisen schreibt er auf Seite 17 die Bemerkung:

Diese Liste kann noch mit Hunderten von Namen in den Verwaltungsämtern der riesigen Bundesbürokratie fortgesetzt werden.

Interessant ist die Quelle, auf der die Liste und die zitierte Behauptung beruhen. Als Quelle gibt Adler die Europakorrespondenz an - ein Blatt, in dem der Judenmord geleugnet wird. Schriftleiter und Herausgeber war nach dem Krieg Wilhelm Landig, ein österreichischer Altnazi, der nach dem gescheiterten Putsch von 1934 aus Österreich floh und der Waffen-SS beitrat.

Es ist kein Einzelfall und auch kein Versehen, dass Adler sich aus rechtsextremistischen Quellen bedient. Auch auf Seite 50 taucht bei ihm ein Zitat auf, dem man in der rechtsextremistischen Literatur häufig begegnet. Es handelt sich dabei um die Aussage eines jüdischen Juristen und Statistikers [vgl. Listojewski], aus der hervorgehen soll, dass die Nazis keineswegs so viele Juden ermordet hätten, wie man in Geschichtsbüchern nachlesen kann:

"Wenn wir Juden behaupten, es wären 6 Millionen gewesen, so ist das eine Lüge".

angeblich Listojewski
zitiert nach Unabhängige Nachrichten

Adler gibt als Quelle eine Ausgabe der Zeitschrift Unabhängige Nachrichten an. Dieses Blatt wird von einem rechtsextremistischen Zirkel herausgegeben, in dem auch der verurteilte Bombenleger Ekkehard Weil mitgewirkt hat.

Auf den folgenden Seiten, die im Grunde nichts weiter darstellen als eine gegen Juden gerichtete Schmähschrift, zitiert Adler mehrfach J. G. Burg, der in seinen Büchern ebenfalls antisemitisch agitiert und den Judenmord leugnet. [vgl. Zionnazi-Zensur]

Auf Seite 66 bemüht Adler schließlich auch noch die angebliche jüdische Kriegserklärung vom 24.3.1933 im Londoner Daily Express.

In seinem Text WAL beruft Norbert Marzahn sich auf den "sehr empfehlenswerten M. Adler" und auf J. G. Burg und übernimmt das oben angesprochene Listojewski-Zitat.

Manfred Adler wird u.a. zitiert von:

Siehe auch:

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